Erhaltungszucht

In den letzten Jahren konnten die wichtigsten, noch vorhandenen Linien des Angler Rindes a.Z. in der Population gesichert werden. In Bestandsaufnahmen von 2009 - 2012 wurden die verbliebenen Tiere bis in die dritte Generation zurück erfasst und die Linien ausgewertet. In den Beständen gut zu finden waren die Linien von Livius, Oja, Motor, Transit, Usidor und Hakon. Problematischer waren die Linien von Lukas, Pallast, Figaro, Sero und Reval, die nur noch auf einzelnen Höfen vertreten waren. Die Linien Figaro und Reval konnten mit zwei neuen Besamungsbullen gesichert werden.

Blutlinien der Besamungsbullen im Überblick (ausgehend von einer Vorlage von C.-P. Tordsen/RSH eG) 1949 began in Angeln der Einsatz der künstlichen Besamung. Es gab 12.627 Herdbuchkühe mit einer Durchschnitts-Leistung von 3.425 Mkg (3,89F%) und einer Durchschnitts-Größe von 1,26cm.

Ende der fünfziger Jahre wurde begonnen Blutlinien des Roten Dänischen Milchviehs (RDM) einzukreuzen. Das dänische Rotvieh ist den alten Anglern am nächsten, da die Dänen ihre Zucht auf den importierten Anglern aufbauten. Daher wird das dänische Rotvieh (RDM1950) zu 100% zu den Anglern gezählt. Aus der Linie Figaro konnte 2012 der Bulle Friedrich und aus der Linie Reval 2013 der Bulle Onesto aufgestellt werden.

Ende der sechziger Jahre wurden erstmals Bullen der Rasse Schwedisch Rotbunt (SRB) eingesetzt.

Seit Mitte 1980 fanden Finnish Ayrshire (FAY) Bullen Einsatz in der Angler Zucht. 2011 stellte die RSH eG den Bullen Manni aus der Linie Hamlet neu auf.

Die Einkreuzung von Red Holstein (RH) Bullen hat im allgemeinen zu einer deutlichen Veränderung der Angler Rasse geführt – hin zur Ausrichtung auf die moderne Zuchtrichtung. Eine Ausnahme im Einsatz bei der alten Zuchtrichtung stellt der Bulle Motor dar, der phenotypisch zu den alten Anglern eingeordnet wurde.
Die noch vor kurzem eingesetzten Besamungsbullen Usidor und Horex, die aus den Einkreuzungen von RH-Bullen hervorgegangen sind, gehören mit 87,5% A- und 12,5% RH-Anteilen zu den alten Anglern. Besonders Usidor ist in den Linien der lebenden Population stark vertreten. Er sorgte für eine Verbesserung der Euterqualität.